Wappen von Wedtlenstedt

Landkreis: Baubeginn für Wedtlenstedter Radweg 2020 im September



Der Kreis kündigt bis Ende Juni die Baugenehmigung an; dann beginnt das Warten auf auf die Landeszuschüsse.

Von Harald Meyer
Wedtlenstedt. Ein Dauerthema in Wedtlenstedt scheint auf den Weg zu kommen: der Bau des Radwegs nach Lamme. Der Landkreis Peine als Genehmigungsbehörde rechnet mit der Baugenehmigung (Planfeststellungsbeschluss) für dieses Vorhaben bis Ende Juni - das kündigt Kreis-Sprecher Fabian Laaß an.
Allerdings gibt es auch gleich wieder einen Wermutstropfen, denn: Aufgrund verschiedener Umstände rechnet Laaß mit einem Baubeginn für den Radweg erst im „September des nächsten Jahres“. Dabei dürfte dieses Projekt bereits seit sechs, sieben Jahren in der Planung sein - für den Bau eines Radwegs eine erstaunlich lange Zeit.
Radweg Die Wartezeit von mehr als einem Jahr bis zum Start der Bauarbeiten im kommenden Jahr begründet sich im Wunsch, für diesen interkommunalen Radweg zwischen Wedtlenstedt (Landkreis Peine) und Lamme (Stadt Braunschweig) Landeszuschüsse bekommen zu wollen. „In diesem Jahr stehen jedoch keine Fördermittel mehr zur Verfügung“, stellt Laaß fest - also müsse man sich bis nächstes Jahr gedulden. Geduld ist es auch, was bei dem Radweg - er wird im Landkreisteil an der Kreisstraße 58 (Verlängerung Stadtweg) angelegt - bereits sehr strapaziert worden ist. Zu nennen sind für die Verzögerungen im Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) zwei Gründe: Zum einen leben in der Feldmark zwischen Wedtlenstedt und Lamme Feldhamster - eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Gelöst wird dieses Problem laut Landkreis nun aber dadurch, dass diesen Nagetieren zwischen Wedtlenstedt und Lamme künftig andere Flächen durch eine „hamstergerechte Bewirtschaftung“ als neues Zuhause dienen - notfalls würden Hamster auch umgesiedelt werden.
Zum anderen haben der Peiner Kreisverwaltung zufolge Landwirte aus dem Braunschweiger Stadtgebiet Bedenken geäußert, weil sie durch den an der Südseite der Straße geplanten Radweg Probleme bei der Rübenverladung befürchtet hätten: Durch eine veränderte Bauweise des Radwegs sollen diese Probleme allerdings nun behoben sein.
Im Mai hat der vom Landkreis aufgrund dieser Aspekte überarbeitete Planfeststellungsbeschluss für zwei Wochen öffentlich im Vechelder Rathaus ausgelegen, damit sich die Bevölkerung ihn ansehen und ihre Bedenken . vorbringen kann. Dies ist offenbar nun abgearbeitet und ausgeräumt, so dass Laaß von einer Baugenehmigung bis Monatsende ausgeht. Die Fertigstellung wäre demnach spätestens 2021.
Radweg Die Kosten für den Radweg hat der Kreis mit rund 630.000 Euro angegeben: Etwas mehr als die Hälfte müsste der Landkreis zahlen, weil es sich hier um eine Kreisstraße handelt - da der Kreis aber dafür kein Geld hat, übernimmt die Gemeinde Vechelde diesen Anteil „Das Geld liegt bereit und kann j derzeit abgerufen werden“, heißt « dazu im Vechelder Rathaus. Auc die Stadt Braunschweig kann ihre Anteil - rund 270.000 Euro - jederzeit zur Verfügung stellen. Allerdings: Braunschweig rechnet mit einem 60-prozentigen Landeszuschuss für den Radweg, entschiede ist darüber aber noch nicht.
Erforderlich ist für den Radwegbau auch der Kauf von Gelände. Der Grunderwerb kann nach den Worten von Fabian Laaß aber erst erfolgen, wenn der Planfeststelungsbeschluss des Kreises Rechtskraft hat: „Im Kreisgebiet benötige wir 2500 bis 3500 Quadratmeter.“ Die Kosten für den Radweg übernehmen die Gemeinde Vechelde und die Stadt Braunschweig; der Kreis Peine sorgt für die Unterhaltung und den Winterdienst des Radwegs in der Gemeinde Vechelde.

(Braunschweiger Zeitung, 06.06.2019)